02. November 2018
Oder warum du deinen Patienten nicht trauen darfst... Letzthin wurde eine Patientin von extern zugewiesen. Nach Sturz oder so was ähnlichem. Wie die meisten unserer Patienten hatte siemindestens zehn Diagnosen und noch mehr Medikamente. Auffällig waren jedoch die vielen Augentropfen, die sie auf der Medikamentenliste stehen hatte. Schliesslich braucht es zu jedem Medikament eine Diagnose. Ausserdem waren die einen Augentropfen Antibiotika und die anderen mit Cortison, das sollte man ja beides...
27. August 2018
Meine vorerst letzte Nachtwoche ist heute zu Ende gegangen! Und in einer Nacht hatte ich ein Rätsel zu lösen... Die Patientin wimmerte nur noch vor sich hin und gab Rückenschmerzen an. In der Tat tat es ihr weh, wenn ich auf die Wirbelsäule drückte. Aber die Patientin konnte mir nicht mehr Auskunft geben, denn sie war auch sehr dement. Und da ist es dann wie mit Kindern: Ich sehe sie leiden, die Ursache dafür muss aber ich ohne weitere Hinweis herausfinden... Ich begann sie von Kopf bis...
03. August 2018
Stürze im Alter sind leider häufig. Und daran ändert sich auch nichts, wenn die Patienten hospitalisiert sind. Sie stehen auf und wollen nur schnell zum Rollator rübergehen. Und schon finden sie sich auf dem Boden wieder. Als Dienstarzt muss ich jedes Sturzopfer visitieren und untersuchen. So wie letzthin. Sie lag schon wieder zugedeckt im Bett, hatte keine Schmerzen, konnte aber ihr linkes Bein nicht mehr so gut bewegen. Was mir ins Auge fiel: Das linke Bein war kürzer als das rechte....
02. August 2018
Im Moment habe ich quasi nur Nachtdienste. Und da arbeitet man jeweils 7 Nächte à 12 Stunden und hat anschliessend dafür eine Woche frei. Ein Nachtdienst sieht folgendermassen aus: Ich lasse mir die wichtigsten Geschehnisse von dem Tagdienstkollegen übergeben. Ich lese mich in die Problemfälle ein, gehe sie ggf. nochmals visitieren, um mir selbst ein Bild von der Situation zu machen. Teilweise sind dann auch noch Laborergebnisse ausstehend, die über das weitere Procedere entscheiden. Im...
14. Juni 2018
Schon als ich während dem Studium das erste Mal einen Kittel anziehen musste, war mir überhaupt nicht wohl dabei. Klar, er gehört zu unserem Berufsstand und doch kann ich mich einfach nicht so richtig mit ihm anfreunden. Ich versuche nun auf Spurensuche zu gehen, warum das so ist. Irgendwie fühle ich mich mit dem Arztkittel immer wie ein Clown. Verkleidet. Das bin nicht ich. Vielleicht bin ich noch nicht ganz in die Ärzterolle hineingewachsen? Hmm. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass...
06. Juni 2018
Nachtdienst. Es ist ruhig im Haus. Da klingelt das Telefon, ich solle sofort ins Zimmer 477 kommen. Schnell stecke ich mein Stethoskop ein und eile die Treppen hoch. Als mir dann die Nachtschwester schnaubend entgegen kommt, kapiere ich, dass es sich um einen etwas anderen Notfall handelt. Die Patientin ist wutentbrannt. Schimpft zuerst einmal auf mich ein. Ob wir es dann noch immer nicht kapiert haben, sie vertrage dieses Morphin nicht, nur das mit der rosa Farbe. Bei diesem seien die...
17. April 2018
Seit meinem Nachtdienst bin ich Springer. Also seit März. Das heisst, ich habe keine eigene Station, sondern bin immer nur am Stationen tageweise hüten für diejenigen mit Wochenenddienst, die also unter der Woche mal einen Tag frei haben. Ich versuche mich bei Laune zu halten, in dem ich mich daran freue, innert kurzer Zeit viele Patienten mit vielen Krankheitsbildern kennenzulernen. Und trotzdem fällt es mir langsam schwer, die Moral hochzuhalten. Die Patienten im Adullam sind eigentlich...
16. März 2018
Sterben kann Erlösung und Lösung sein. Es begegnen mir relativ viele Patienten, die des Lebens satt sind. Nicht depressiv, enttäuscht, resigniert, sondern einfach genug erlebt und gelebt. Es reicht jetzt. Sie möchten keine neuen Eindrücke mehr verarbeiten, sondern sind einfach dankbar für all das, was sie hatten. Sie möchten Wiedervereinigung mit bereits verstorbenen Familienangehörigen und Freunden. Freuen sich auf freudige Wiedersehen. Doch manchmal ist der Weg dahin gar nicht so...
11. März 2018
Zutaten für 2 Personen 50g Ruchmehl 100g Vollkornmehl 1.5 TL Salz 1/2 P Hefe 1dl Wasser 2 EL Olivenöl 50g Tomatenpuree 100g Mozarella zerzupft 100-200g Chorizowurst in Stückchen Oregano
10. März 2018
Das Diensttelefon klingelt: Ein Mitarbeiter habe eine Schnittwunde, ich solle in die Hausarztpraxis kommen. Da sitzt das kleine Häufchen Elend. Schnupperlehrling in der Küche. Brot schneiden war seine Aufgabe. Und da ist ihm das Messer in den Daumen gerutscht. Und nun blutet es seit einer halben Stunde. Ich solle es doch bitte schnell flicken, damit er wieder arbeiten gehen kann... Prüfend schaue ich mir die Wunde an: Allzu tief ist sie nicht, aber ein kleiner Hautlappen hängt ein bisschen....