1. Tag Notfallstation

Ab ins kalte Nass, sag ich da nur. Das war ein absoluter Kaltstart. Um 14:10 Uhr begann meine Schicht und ich wurde einer Assistenzärztin zugeteilt. Und dann ging es los. Montag sei immer streng. Und dann auch noch Banntag, heisst noch strenger weil Alkohol und seine Folgen... Die Patienten stapelten sich in Gang und Wartezimmer. Ich versuchte irgendwie möglichst wenig im Weg zu stehen und bei den wenigen Aufgaben, die ich bekam und alleine ausführen konnte, die Ruhe zu bewahren. Irgendwie gar nicht so einfach, sich nicht von der Hektik anstecken zu lassen und die Befragung (Anamnese) und Untersuchung nicht abzukürzen, sondern trotzdem immer noch komplett zu machen (aber er hat doch Bauchschmerzen, warum muss ich das Gefühl in den Zehen testen? Gehört zum Gesamtstatus...). Highlights des Tages: 3 Wunden durfte ich nähen inklusive Lokalanästhesie setzen. Um 22:55 Uhr lief ich aus dem Spital (gar nicht so einfach um diese Uhrzeit, wenn der Haupteingang schon zu und mein Badge für diverse Türen nicht autorisiert ist). Während meiner ganzen Schicht habe ich zwei Gläser Wasser getrunken und einen Farmerriegel gegessen. Auf dem Klo war ich nie. Und als ich das Spital verliess, war meine Assistenzärztin noch dort und musste noch etwa 8 Berichte schreiben...