Heute möchte ich euch einen Einblick geben in meinen ganz normalen Alltag.
07.17 Uhr Abfahrt des Zuges Basel SBB - Liestal
07.30 Uhr Umziehen, rein in die weisse Weste
07.45 Uhr Hallo sagen im Ärztebüro; Arbeitsplatz einrichten; schauen, ob neue Patienten gekommen sind (sich allenfalls
mit deren Akte vertraut machen)
08.00 Uhr Röntgenrapport: der Radiologe kommentiert die gemachten Bilder der medizinischen Stationen
08.30 Uhr Znünipause, die bei grossem Arbeitsberg manchmal ganz ausfällt
09.00 Uhr Visite: mit den Pflegefachpersonen werden die Patienten besprochen (wie ging es ihnen?)
Verordnungen machen: nächste Blutentnahmen, Medikamente anpassen
Laborbefunde der Blutentnahmen kontrolliert
Patienten werden visitiert: Hand schütteln, Fragen beantworten, notwendiges untersuchen, weiteres
Procedere klären
11.00 Uhr Besprechung mit dem Oberarzt: die Patienten werden mit dem Oberarzt nochmals durchbesprochen und
allfällige Fehler korrigiert resp. Unsicherheiten behoben
12.00 Uhr Mittagessen
13.00 Uhr daily Business:
neue Patienten aufnehmen: Eintrittsgespräch (Anamnese) und -untersuchung, weiteres Vorgehen mit ihnen besprechen, evtl. Rücksprache mit anderen Spezialisten oder dem Hausarzt
div. Telefonate an Hausärzte, Sozialberatung, Reha-Kliniken, Spezialärzte (wegen Konsilien)
Zettel ausfüllen (Physio-/Röntgen-/Sonografie-/Konsilien-/Ernährungsberatung-/Med. Diagnostik-
Anmeldungen), da läuft noch alles über Papier (RIP trees...)
Angehörigengespräche
Rezepte und Berichte schreiben
zusätzliche Untersuchungen durchführen (Gedächtnisprüfung, Blutdrucktests)
Aufklärungsgespräche über notwendige Untersuchungen mit Patienten führen
Formulare fürs Bundesamt für Statistik ausfüllen
15.00 Uhr Kardex-Visite: die Pflegeperson gibt nochmals Rückmeldung zu den Patienten
allfällige Verordnungen/Untersuchungen können jetzt noch angepasst werden
ab 17.00 Uhr Berichte schreiben:
über jeden Patient wird ein Austrittsbericht geschrieben, worin seine Diagnosen aufgelistet werden, wie der Patient sich beim Eintritt präsentiert hat, welche Untersuchungen gemacht wurden, was dabei herausgefunden und welche Therapie dann begonnen wurde und weitergeführt werden sollte. Diese Berichte sind meist 1-2 Seiten lang, werden vom Oberarzt korrigiert und anschliessend an den Assistenzarzt wieder zurückgeschickt, bevor sie an den Hausarzt versendet werden. Mich erinnert es an Schulaufsatzkorrekturen...
So oder ähnlich sieht ein Tag von mir aus. Die ganzen Zeiten können sich sehr verschieben je nach Arbeitsaufwand. Ausserdem gibt es jeden zweiten Tag eine Fortbildung, was manchmal eine gute Abwechslung und manchmal ein Zeitfresser ist, weil noch so viel auf der Station zu tun wäre. Aber bekanntlich hat man ja nie ausgelernt.
Und manchmal liegt auch noch eine Feierabendrunde drin. Heute mit viel Adrenalin, weil der Boden noch ziemlich feucht und somit rutschig war. Der Spassfaktor war trotzdem hoch.
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