Ein etwas verrückter Dermatologe sprach in der letzten Fortbildung über Sonnenschutz. Wir mussten uns gegenseitig einen Quadratzentimeter auf der Haut markieren. Ist nicht sehr viel. Und dann mussten wir mit einer Spritze so viel Sonnencrème in dieses Feld spritzen, wie wir uns sonst etwa eincrèmen. Der Clou an der Geschichte: Gemäss Herstellster stimmt die Angabe auf der Verpackung nur (Lichtschutzfaktor xy), wenn 2ml Sonnencrème pro Quadratzentimeter Haut appliziert werden. Die Körperoberfläche eines durchschnittlichen Menschen beträgt 1.73m2. Ein Arm ist 9% davon gemäss 9er Regel, also 0.15m2. Dies sind umgerechnet 1500cm2. Um einen Arm (!) einzucrèmen bräuchte man also 3000ml Sonnencrème. Herkömmliche Grössen der Tuben bewegen sich zwischen 100-200ml. Fazit: Sonnencrème ist ein scheinbarer Schutz, der viel weniger hält als er verspricht. Ausserdem gut zu wissen: Der Lichtschutzfaktor sagt lediglich, wieviel länger man in der Sonne sein kann, ohne sich zu verbrennen.
Bsp: Eine Rothaarige kann 5min in der Sonne sitzen, dann verbrennt sie sich. Mit Lichtschutzfaktor 50 sind es dann also 250min. Ein Schwarzafrikaner verträgt 100min, bevor er sich verbrennt. Mit Lichtschutzfaktor 5 kann er 500min in der Sonne brüten. Es kommt also immer noch auf den Hauttyp an, der Unterschied des Lichtschutzfaktors liegt nicht in der Schutzintensität, sondern in der Schutzdauer. So gut das Sonnenlicht unserer Seele tut, so schlecht ist es leider für die Haut, weil die UV Strahlen direkt die DNA schädigen. Es gibt also eigentlich keinen Grund, sich einfach so zum Spass in die Sonne zu legen, ausser der vermeintlichen Ästhetik. Ich schliesse mit den Worten unseres Derma-Professors an der Uni, das wohl etwa einzige, was mir von Derma geblieben ist: There is no reason for tanning.
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