Endlich: ich hoffe, das Internet reicht, um euch von meinen Anfängen berichten zu können. Die Reise verlief problemlos ausser dem Herzschmerz. Der Flug von Madrid mach Lima dauerte 11.5 Stunden, wovon ich die meiste Zeit schlief. Auch vom Flug nach Cuzco bekam ich nicht so viel mit. Dort steuerte ich mich durch anwerbende Taxifahrer und handelte einen fairen Preis aus. Beim Sammelpunkt der "Collectivos" (Sammeltaxis) wurde ich rausgeworfen und auch sofort wieder angeworben. Doch ich wollte noch schnell ein Shampoo kaufen. Der Taxifahrer hatte schon meinen grossen Rucksack gepackt und ins Auto geladen. Plötzlich lief es mir kalt dem Rücken runter, weil ich dachte, dass ich ja total naiv bin, dem einfach meinen Rucksack zu geben, um im der Apotheke noch ein Shampoo kaufen zu kömmen. Aber er war noch da:) Auf der Rückbank sassen schon drei Generationen Quechua-Frauen: Grossmutter, Mutter, Kleinkind. Ich setzte mich zu ihnen. Dank der prophylaktisch eingenommenen Reisetabletten ueberlebte ich die Reise problemlos und konnte die Sicht auf die Schneeberge in vollen Zuegen geniessen.
Beim Spital musste der Zimmerschluessel zuerst organisiert werden, der stv. des Spitals persoenlich brachte ihn:) So bezog ich mein Zimmer, das groesser als meines zu Hause ist... Mein einziger Anhaltspunkt war: am naechsten Morgen Treffpunkt mit den Aerzten um 08.00 Uhr. Weil Feiertag war, gab es nichts zu kaufen im Dorf, so brachte mir der Gynaekologe Essensreste liebevoll angerichtet auf einem Pappteller. So richtete ich mich ein und begutachtete das Gelaende und schoss die ersten Fotos. Ich hoffe, irgendwie mal welche hochladen zu koennen. So ging ich dann frueh schafen.
Am naechsten Morgen stand ich um 06.00 Uhr auf und genoss es, den Vorhang zu oeffnen und die Sicht auf die hohen Schneeberge zu geniessen. Zum Fruehstueck ass ich Blevita:) Ich fand mich beim Treffpunkt ein, der versprochene Arzt war aber noch nicht da. Eine Zahntechnikerin nahm mich mit, wo ich auf der Administration eine Personalakte ertellen liess. Dann ging es mit dem Foetzel an diverse Orte: Depot hinterlegen, Waesche abholen, Fotochip erstellen, Schluesselbadge anfertigen. Es dauerte total lange. Danach schloss ich mich Doro (Paediaterin) in der Consulta (Sprechstunde) an. Und so durfte ich schon Anamnese machen und Quechua-Kinder untersuchen. Hier haben viele Bauchschmerzen wegen Parasiten oder sind unter- resp. mangelernaehrt.
Am Nachmittag nahm mich eine deutsche Medizinstudentin mit ins Dorf und zeigte mir die Tiendas (kleine Laeden) und den Markt, wo ich mich mit frischen Gemuese, Fruechten, Pasta, Reis, Milch, Haferflocken und Saft eindeckte. An der Caja (Hauptkasse) kaufte ich mir noch Essensbons und Movilidadboletas. Letzteres sind Tickets, welche man dem Vigilante (Waechter) abgeben kann, damit dieser einem an einen beliebigen Ort faehrt. Denn leider wird es bereits um 17.00 Uhr dunkel und spaetestens ab 17.45 Uhr ist Sperrstunde fuer mich auf der Strasse: einerseits wegen komischer Menschen (wie ueberall), noch verrueckteren Hunden und besoffenen Autofahrern. So liess ich mich abends vom Vigilante ins Volleyball beim Colegio (Schulhaus) chauffieren. Das hat Spass gemacht: es spielten Mitarbeiter und Schueler des Diospi. So konnte ich herrlich schlafen.
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Tobi (Sonntag, 03 Juli 2016 11:48)
Freut mi bisch guet greist und hesch guet chönne starte! wünsch dir viel freud und glinge bi dr arbeit und zwünschemenschliche beziehige. das goht ratzfatz und denne simmr scho ufem salkantay!