Downhill Peru / Schweiz

Vor ein paar Tagen hat mir meine Verlobte mit viel Begeisterung ein paar Bilder/Video aus Peru gesendet. Sie war live an einem Downhill-Rennen bei Curahuasi. Biken ist unsere gemeinsame Passion. Da ich kurz vor einem Bike-Weekend in Verbier/Crans-Montana stand, habe ich mir überlegt einen Gastbeitrag dazu zu veröffentlichen.

 

Downhill-Mountainbiking ist wohl nicht das, womit sich Peruaner viel beschäftigen. Dass Downhill-Biken auch in Peru verbreitet ist, war mir dennoch schon länger bekannt. Sehr bekannt ist der „Urban-Downhill“. Da werden ganze Quartiere abgesperrt und mitten in der Stadt grosse Kicker gebaut. Der Fahrer heizt dann mit seinem Downhill-Bike eine waghalsige Strecke über Treppen und Dächer hinunter. Vor ein paar Monaten habe ich dann ein Doku-Video eines deutschen Missionsars/Ärzte-Sohn aus Curahuasi gesehen, welcher ebenfalls ein passionierter Downhiller ist. Seine Eltern arbeiten ebenfalls im Diospi. Das Video zeigt nicht nur junge passionierte Downhiller sondern auch die wunderschöne Szenerie von Curahuasi und den eindrücklichen Alltag der lokalen Bevölkerung. EinsPlus/ARD hat das Video im TV ausgestrahlt. Wer will kann es sich hier auf Youtube (https://www.youtube.com/watch?v=GbUVxta0dxI) anschauen.

 

Während man sich in Peru ohne Bewilligung im Gelände eine beliebige Strecke bauen kann, ist dies in der Schweiz einiges schwieriger. So müssen in der Schweiz diverse Ämter (Amt für Umwelt, Amt für Tierschutz, Amt für Pilzlipflücker) konsultiert werden und etliche Bewilligungen bei der lokalen Gemeinde eingeholt werden. In der Schweiz haben wir viele Bikeparks, in welchen man bequem von einer Gondel zum Ausgangspunkt gebracht wird. Die Jungs aus Curahuasi können froh sein, dass sie von einem Auto zur Strecke im Gebirge mitgenommen werden. Ansonsten müssen sie ihre Bikes hochschieben.

Betreffend Verbrauch/Verschleiss scheint mir die Schweiz um einiges verschwenderischer zu sein: So hat gewiss jeder Schweizer Downhiller zu Hause ein zweites Mountainbike (meist sog. Enduro-Bike), welches für eher leichteres Terrain gebraucht wird. Zudem erscheint ein Bike in Europa nach 2-3 Jahren auch schon als „alt“. Die Jungs aus Curahuasi können sich wohl kaum einfach so alle zwei Jahre ein neues Bike leisten. Ebenfalls sind Ersatzteile und Ausrüstung in Peru rar und sehr teuer. Der Grossteil Perus ist sehr arm und Biken ein grosser Luxus. Dennoch holen sie alles aus ihren Bikes raus und fahren sie bis zum „velomechanischen Tod“, welcher in Peru wohl nie eintritt ;-) 

 

Hier die versprochenen Bilder meiner Verlobten (sie wird demnächst, sobald es das Internet zulässt, uns wieder mit beeindruckenden Blogs verwöhnen) :

 

So gehts den Berg hoch.

Ein kurzer Ausschnitt aus dem Rennen.

Das wird wohl der Zuschauer-Transport sein ... ;-) 


Mein DH-Weekend im Bikepark in Verbier.

Grosse Sprünge.

Super gepflegte Rennstrecke in Verbier.

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