Am Dienstag um 7.10 Uhr begann die Einführung. Im Kantonsspital Graubünden auf der Chirurgie läuft es schön geregelt ab, wir Unterassistenten wurden vom Chefarzt persönlich begrüsst und im Rapport allen Chirurgen vorgestellt (etwa 50 Augenpaare schauten einem an). Wir bekamen ein Programm mit allen Einführungsverantstaltungen. Eine Ärztin führte uns ins Klinikinformationssystem ein. Und wenn wir noch nicht eingeführt wurden (beispielsweise ins Katheter legen), müssen wir es auch nicht machen. So einfach. Es geht. Man kann willkommen geheissen und eingeführt werden. So dass man sich nicht ganz so verloren fühlt. Ich beginne auf der Neurochirurgie, eine eher kleine Station. Das Team besteht aus einem Assistenzarzt, einem Oberarzt, einem leitenden Arzt, einem stv. Chefarzt und einem Chefarzt. Mein Assistenzarzt (mein direkter „Vorgesetzter“) ist ein gemütlicher Bündner. Ich schaute einige OPs zu (am Kopf oder an der Wirbelsäule) und konnte Patienten aufnehmen. Die Patientenflut und der –umsatz ist nicht so hoch. Nur leider wird es schon so früh dunkel, dass ich von der umwerfenden Umgebung trotzdem nicht viel habe. Mit zwei anderen Unterassistenten ging ich im Dunkeln aber mal noch Chur-Sightseeing joggend machen. Das Personalhaus ist alt. Sehr alt. Es erinnert mich an die „Hanni und Nanni“- Romane. So Internatfeeling. In meinem Zimmer sind die Einbauschränke aus Holz und neben dem Bett sind Schäftchen mit Schiebetürchen. Die Küche und das Bad werden geteilt. Internatfeeling. Aber hier sind viele Unterassistenten im Personalhaus und wir kochen abends zur gleichen Zeit und sitzen dann wie eine grosse Familie am Tisch. Das ist total schön. Und am Donnerstag gibt es Chirurgensport. In einem Schulhaus in Chur tobten sich diverse Ärzte beim Basketball und Unihockey aus. Auch dies spricht für den guten Teamgeist hier. Ich freue mich jedenfalls auf die weiteren Wochen.
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