Wieder einmal Nachtdienst. Und weil ich montags bereits um Mitternacht schlafen gehen konnte, war ich tagsüber wieder fit für ein neues Abenteuer. So fuhr ich mit meinem City-Bike nach Haldenstein, wo der Aufstieg auf den Calanda beginnt. Irgendwie fand ich keinen geeigneten Platz, wo ich das Fahrrad hätte hinstellen können. Und weil ausserdem mein Ehrgeiz angestachelt war, es bis zur Hütte zu schaffen, aber die Dunkelheit schon zu früh kam, hatte ich die zündende Idee: Ich fahre mit meinem City-Bike so hoch hinauf, wie es halt geht, dann kann ich beim Abstieg extrem viel Zeit sparen. Und weil es eine offizielle Zufahrt bis zur Hütte gibt, kann ja die Strasse nicht allzu schlecht sein. So strampelte ich los mit dem Rucksack im Körbli. Die ersten 400hm hatte ich im Nu gekillt. Doch langsam begannen meine Beine zu schmerzen un der Weg kam mir immer steiler vor. So zog und stiess ich das Fahrrad. Auf 1500müm (nach 1000hm) gab ich soweit auf, dass ich auf Wandern umstieg. Ich liess das Fahrrad auf einer Alp am Brunnen stehen und fragte mich, ob es lächerlich ist, wenn ich es hier abschliesse. Ich tat es trotzdem. Schweizer Sicherheits-gefühl. Die letzten 500hm bis zur Calandahütte zu Fuss waren dann in einer Stunde geschafft und ich konnte bei herrlichem Ausblick auf der Bank vor der Calandahütte mutterseelenallein mein Picknick verspeisen. Man hörte keinen Ton. Es war einfach still. Nicht mal den Wind hörte man, keine Murmeltiere, keine Wölfe. Einfach still. So legte ich mich noch schlafen, bis mich die Rotoren eines REGA-Helikopters weckten. Der Abstieg war dann eine schnelle Sache. Ich bremste felgendschonend immer abwechselnd vorne und hinten... Auf dem Heimweg fuhr ich noch an einem Migros vorbei, wo ich mich mit Migros-Joghourts eindeckte, denn leider ist der Coop viel näher vom Fonatana und so bin ich Migros-Kind auf Entzug...
Ich hoffte, dass der Nachtdienst nicht allzu streng würde, denn ich war genudelt. Doch mit mir trafen noch fünf neue Patienten auf der Notfallstation ein. So versorgten wir die. Und eine war auch ziemlich übel dran, so dass wir zu dritt ihren Bauch öffnen mussten, um zu schauen, was da los ist. So stand ich dann bis 03.40 Uhr im OP. Aber weil es so spannend war, hatte ich keine Mühe mit Müdigkeit:) Nur ausschlafen war schwierig, weil sie im Nachbarzimmer die Teppiche auswechseln...
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Andi (Mittwoch, 14 Dezember 2016 15:45)
Chill mol. :)