Ja, ihr habt richtig gelesen! Nach 2 Jahren Kindergarten, 5 Jahren Primarschule, 4 Jahren Sekundarschule, 3,5 Jahren Gymnasium und bald 6 Jahren Studium, diversen Ferienjobs (von Pflegende im Altersheim über Skilehrerin bis Becherabwascherin am Fliessband) gilt es jetzt plötzlich ernst! Keine eigentliche Prüfung oder benotete Arbeit. Nein, ich muss meine erste Stelle finden! Gut, in der Assistenzzeit sind das auch immer befristete Stellen (1-2 Jahre). Aber ich kriege zum ersten Mal so richtig Lohn. So, dass man auch wirklich davon leben kann. Gut leben kann:) Verrückt! Dann ist plötzlich nicht mehr jedes gekaufte Schoggiweggli ein Luxus, sondern normaler Lebensstandard. Irgendwie auch schade. So schätzt man die Dinge noch. Ich hoffe, das bleibt so. Vorgestern habe ich nach langem Angsthasenzögern die ersten drei Bewerbungen an drei Spitäler in der Region Basel verschickt. Und für zwei habe ich bereits die Einladung für ein Bewerbungsgespräch bekommen. Für jeden weiteren Schritt bin ich auf Google: "Wie antwortet man auf die Einladung für ein Bewerbungsgespräch?" "Was ist das optimale Outfit für ein Bewerbungsgespräch?" "Welche Fragen dürfen an einem Bewerbungsgespräch gestellt werden?" Ich fühle mich wie der grösste Anfänger. Schon nur der Gedanke, dass ich mit dem Chefarzt und dem stv. Chefarzt in einem Raum sitzen soll. Als Unterassistentin kann ich jeweils froh sein, wenn dieser überhaupt meinen Namen weiss. Steiler Aufstieg, hüstel. Ja, soviel zu den leeren weissen Seiten von gestern. Ich bin am Vorspuren...
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