Seit anfangs Monat mit einigen Unterbrüchen bin ich auf der Orthopädie. Diese befindet sich in einem anderen Spital, etwas weniger am Hügel gelegen wie der Hauptstandort. Wir Unterassistenten haben hier sogar unser eigenes Büro und sind auch eigentlich selbstständig im Erledigen unserer Aufgaben. Wir sind für die Neueintritte zuständig, also für jene Patienten, die nicht notfallmässig, sondern geplant eine neue Hüfte oder ein neues Knie oder eine Gelenksversteifung (bsp. Rückenwirbel) bekommen. Wir untersuchen die Patienten, ob sie fit für die Operation sind, verordnen Labor und EKG und interpretieren diese. Wenn irgendetwas auffällig ist, besprechen wir es mit den Assistenzärzten und der Anästhesie, ob das OP-Risiko zu gross ist. Für die Patienten natürlich extrem unangenehm, wenn sie plötzlich doch nicht operiert werden, obwohl alles so geplant ist. Wir sind die Miesmacher.
Der zweite Teil unserer Arbeit ist das Assistieren im OP. In der Orthopädie wird gehämmert, gebohrt, gemeisselt, geschliffen, gefeilt, gesägt. Und die Instrumente sehen nicht viel anders aus als die eines Heimwerkers. Als Unterassisent gilt es dabei wie immer die Haken zu halten, damit der Operateur sieht, wo er arbeitet. Ausserdem das Licht gut einzustellen. Und aja, saugen, damit das Blut nicht die Sicht verdeckt. Ah und koagulieren. Das mach ich gerne. Der Operateur nimmt mit der Pinzette ein Gefässchen in die Branchen, das blutet. Und ich muss mit dem Monopolar, einem Bleistift ähnlichen Ding, durch das Strom fliesst, die Pinzette berühren und so wird das Gefässchen verbrutzelt. Wir sind also die Hakenhalter und Sauger.
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