Die Sonne scheint, der Schnee schmilzt, Zeit für Sunshine! So strample ich auf meiner Maschine den Berg hoch. Bereits sind keine Leggins oder dicken Handschuhe mehr nötig. Die Knieschoner hängen locker am Knöchel, der Rückenpanzer lässt mich schildkrotenähnlich aussehen. Musik wummert zu meinem Puls in den Ohren und treibt mich an. Sorgsam spicke ich jeweils um die nächste Kurve, damit ich nicht einen Wanderer erschrecke, denn ich befinde mich ja auf Wanderwegen. Gefährliches Terrain, denn viele Wanderer teilen nicht gerne ihren Weg... Und da sehe ich einen Wanderer auf einer Bank sitzen. Ok, Aggressivitäts-hemmenden Modus on: Breites Lächeln aufs Gesicht, langsameres Tempo beim Biken, nur ganz am Rand des Weges fahren, die Natur aufmerksam betrachten. Schliesslich kann ich schon ein bisschen angsteinflössend wirken mit meiner Kluft... Ich komme langsam näher, versuche schon mal Blickkontakt aufzunehmen. Nichts. Der ignoriert mich wohl bewusst. Ok. Ich versuche es nochmals und sage freundlich: "Grüezi." Nichts. Der denkt bestimmt: "Immer diese Jugendlichen, können die Natur nicht mehr pur geniessen. Müssen sich so Rennmaschinen zutun, die die Wege kaputtmachen und überfahren dabei noch die anderen friedlichen Wanderer. Und dann können sie nicht mal mehr die Naturgeräusche allein geniessen, sondern stopfen sich noch so Stöpsel in die Ohren, damit sie ja gar nichts mehr von der Umwelt wahrnehmen. Alles Flegel das!" Beim Vorbeifahren an dem älteren Herr, er reagiert trotzdem nicht, sehe ich dann, dass er auch Stöpsel in den Ohren hat und ein Mountainbike am Baum anlehnt...
So oder ähnlich letzthin geschehen.
Kommentar schreiben