Jeder ist ein bisschen anders. Und so lernt auch jeder ein bisschen anders. Im Laufe meines 6jährigen Studiums habe ich einige Lerntypen kennengelernt, wovon ich euch nun einige vorstellen möchte.
- Die Hyperdypernervösen: Bereits am ersten Tag des Semesters sind sie über Mittag in der Bibliothek anzutreffen, am Vorbereiten ihres neuen Lernplanes. Jede zusätzlich angekündigte Aufgabe löst Entsetzen bei ihnen aus, weil der Lernplan dann nicht mehr aufgeht. Und überhaupt, es wird nie reichen! Und von jeder PowerPointFolie, die es nicht im Handout abgedruckt hat (vielleicht weil es nicht relevant ist?!?), wird sofort ein Foto geschossen. Sie sind permanent im Stechschritt unterwegs und ihr Gesicht ist voller Sorgenfalten.
- Die Ferienprofis: Sie machen nix ausser Ferien. Das ganze Semester. Und danach auch noch, schliesslich heisst es Semesterferien. Bis das Mail vom Studiendekanat kommt, wann die Einfindungszeiten für die Prüfungen sind. Prüfung?!? Auf diesem Schock müssen sie gleich nochmals einen trinken, bevor sie dann die nächsten 7 Tagen ohne Essen und Schlafen den ganzen Stoff ins Kurzzeitgedächtnis reindrücken.
- Die Siffbirnen: Sie wären eigentlich recht motiviert, verpassen einfach nur ständig testatpflichtige Veranstaltungen und Abgabefristen. Deshalb müssen sie dann ständig beim Dekanat vorbei und sich irgendwelche Strafaufgaben erbetteln, um die Creditpoints doch noch zu bekommen. Siffbirnen sind sehr von ihren Freunden abhängig, die sie regelmässig an wichtige Daten wie Prüfungen erinnern, ein gut ausgebautes soziales Netzwerk ist für sie überlebenswichtig.
- Die Arbeitswütigen: Sie arbeiten das ganze Semester in der Nacht, um genug Geld für ausgiebige Semesterferien zu haben und sich eine wunderschöne Wohnung finanzieren zu können. Ihr Schlafmanagment ist beeindruckend: Direkt vom Nachtdienst in die Uni und quasi wieder zurück.
- Die angehenden Chefärzte: Während dem Semester ist er sehr auf Networking aus: Auf jeder Studentenparty anzutreffen. Dochvor der Lernphase kündigen sie in ihrem Umfeld an, dass jetzt nichts mehr so ist wie zuvor. Dann taucht der angehende Chefarzt ab und ist nur noch hinter seinen Büchern zu finden, die er sogar aufs WC mitnimmt. Für die Dusche klebt er sie aussen an die Duschwand. Gegessen wird direkt über dem Buch, jetzt nur nicht kleckern. Nach der Prüfung kommt er bei all seinen Freunden wieder angekrochen und ist charmant wie nie zuvor.
- Die Work-Life-Balance-Künstler: Sowohl die Lernzeiten wie auch die Pausenzeiten sind fix eingeplant. Nach 4h Lernen gibt es eine einstündige Mittagsesspause. Anschliessend nochmals 2h lernen vor einer Sportpause. Danach noch das 2-3h Finish. Und dann winkt der wohlverdiente Feierabend, wo es um alles geht, nur nicht um Medizin. Es gilt den Kopf zu durchlüften und das innere Gleichgewicht zu halten.
Kommentar schreiben
Andi (Donnerstag, 27 Juli 2017 15:50)
Welcher Typ bist du?
Ich sehe mich in der Kombination zwischen den letzten zwei...