Die letzte Prüfung steht an und die Motivation zusammenzukratzen ist echt schwierig. Aber meine drei Lieblingsleidensgenossinnen im Studium kämpfen mit mir. Wir treffen uns morgens zum gemeinsamen individuellen Lernen. Und wenn eine verhindert ist, weil sie was vorhat, fällt es den anderen automatisch schwerer zu lernen, weil ja die andere auch nicht am Lernen ist... Was für eine Logik... Nach dem gemeinsamen Zmittag (wir testen alle schnellen Menues) geht es dann ran an den Speck. Am Nachmittag ist obligat zu viert gemeinsames Fälle üben. Als Lernbuch benützen wir Probefälle vom amerikanischen Staatsexamen. Darin sind bereits Fälle vorformuliert mit der genauen Patientenbeschreibung (Patient wirkt ängstlich, ist verärgert etc.) und den Antworten auf alle Fragen ("Wie sieht Ihr Stuhlgang aus?"). Auch die Untersuchungen und die nötigen weiterführenden Untersuchungen (Labor, Röntgen etc.) sind genau beschrieben und die möglichen Diagnosen, die der Patient haben könnte. So spielen wir jenste Fälle durch (vom Säugling mit Fieber, über den jungen mit erster Drogenerfahrung über den alten Herrn mit Erektionsproblemen) und versuchen innerhalb der 13 Minuten eine komplette Anamnese und Untersuchung hinzukriegen, so dass wir auf die möglichen Diagnosen kommen. Auch eine sogenannte "challenging Question" hat jeder Fall parat: "Wird mein Kind wieder gesund?" "Darf ich trotzdem in die Ferien reisen?" "Muss ich sterben?"... Wir stärken uns mit Schoggi und dem Durchblättern von Möbelkatalogen in den Pausen und versuchen wirklich wie normale Arbeitszeiten zu lernen: von 8- 17 Uhr. Nun beginnt der Countdown, am 4./5. September (für mich am 5. September) gilt es ernst... Und dann ist diese Zeit des ewigen Lernens und sich selber motivieren und dann doch wieder auszutricksen und nicht zu lernen endlich vorbei.
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