Das alljährliche Snowcamp findet erneut in einem alten Hotel in Schmitten Albula statt. Dieses Jahr sind wir aufgrund einiger Abwesenheiten ein bisschen dezimiert, aber ein harter Kern findet sich immer noch. So konnten wir heute bereits unsere erste Skitour begehen.
Aufstieg: Tschuggen - nach dem Wägerhus Richtung Süden - um die Felsen ausholen - Pt. 2491 - auf den Vorgipfel und wer will noch weitersteigen
Abfahrt: der Abfahrtsspur entlang
Höhenmeter: 1937 (Tschuggen) bis 2628 müM (Gipfel) folglich 691hm
Am Karfreitag starteten wir als Sechsergruppe unsere Reise ins Wallis. In Arolla fing es gemütlich an, als wir uns vom Skilift die ersten Höhenmeter hochziehen liessen, bevor wir definitiv die Felle an die Skier klebten und in praller Sonne zum Pas de Chèvre aufstiegen. Wir waren nicht alleine unterwegs, so dass wir bei der Leiter den Gegenverkehr abwarten mussten. Mit aufgebundenen Skiern kletterten wir die Leiter zum Gletscher runter und erneuerten unseren Sonnenschutz auf der Haut. Nach Überquerung des Gletschers und einem kurzen Gegenanstieg, konnten wir uns bereits ein kühles Getränk in der Hütte gönnen und uns über ein 6er-Zimmer freuen. In Flipflops, Shorts und Shirt genossen wir die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir reichhaltig mit einem Viergangmenu (Suppe, Salat, Curryreis, Vanilletörtchen) inkl. Weisswein zum Apero versorgt wurden. Die Matrazen waren angenehm breit, so dass die Nacht ganz komfortabel wurde.
Um 5.15 Uhr Tagwache, Frühstück und los ging es mit dem Rest der Hütte (ausgebucht!, also ca. 60 Pers.). Zunächst galt es wieder den Gletscher zu queren und dann auf ihm aufzusteigen, vorbei an wunderschönen Eisformationen. Das Wetter war uns gnädig gestimmt und wir genossen auf der Pigne d Arolla einen Rundumblick bei starkem Wind. Doch wie angesagt, begann Nebel einzuziehen, so dass wir den Weg zur Hütte etwas suchen mussten, aber dann problemlos fanden. Bereits vor Mittag waren wir da und die einen gönnten sich eine monströse Rösti mit noch richtigem Speck voller Fettaugen. Dann galt es irgendwie die Zeit zu geniessen bis zum Nachtessen: schlafen, reden, Rummikub spielen, Heftli von 1984 lesen... Zum Znacht füllte sich die Hütte wieder und wir füllten unsere Energiereserven mit Pasta und Bohnen. Mit dem frischen Neuschnee draussen, ja es hat zu schneien begonnen, versuchten wir eine Katzenwäsche, denn fliessendes Wasser gab es keines. In einem grösseren Massenschlag war die Nacht dann nicht ganz so komfortabel.
Wiederum um 5.15 Uhr Tagwache, doch um 7 Uhr sassen immer noch alle Gruppen in der Hütte: Draussen blies starker Wind und die Sicht war schlecht bei Nebel. So musste eine Entscheidung gefällt werden: Weiter, bei eher mässigen Verhältnissen auf eine Route, wo es keine Abbruchmöglichkeit gab und Rettung bei diesem Wetter wohl auch nicht möglich wäre. Oder einen Tag auf der Hütte warten und auf besseres Wetter hoffen. Oder aber abbrechen und nach Arolla fahren. Wir wählten die vernünftigste Variante und brachen ab, fuhren bei Nebel noch durch ein Schäumchen Pulverschnee nach Arolla. Dort hatten wir leider den Bus um 30min verpasst und der nächste kam erst in 5h. So schlossen wir uns mit einer anderen Gruppe zusammen und bestellten ein Taxi. Davor reichte es noch für eine Crépe im Restaurant. Ziel jeder Tour ist es, wieder heil heimzukommen: Das haben wir geschafft. Und die Fortsetzung der Tour folgt hoffentlich bald!
Routenbeschrieb:
Tag 1: Arolla - Skilift Fontanesse 1 - Aufstieg über den Pas de Chèvre (2855m) zur Cabane des Dix (2928m)
Tag 2: Überschreitung der Pigne d’Arolla (3790m) und Abfahrt zur Cabane des Vignettes (3160m)
Tag 3: Col de l’Evêque (3377m) - Abfahrt über Haut Glacier d‘ Arolla - Aufstieg zur Cabane de Bertol (3311m)
Tag 4: Aufstieg zur Tête Blanche (3707m) - Abfahrt über den Stockji- und Zmuttgletscher nach Zermatt (1605m)
Zum letzten Mal nūtzten wir 'Hotel' Fontana, so dass es mal nicht frūh morgens, sondern einfach morgens auf Skitour ging. Leider hat der Fōn in den letzten Tagen fūr breitflāchigen Deckelgesorgt,aber wir fanden immer noch den leichtflockigen Schnee fūr unsere Schwūnge. Unsere Routenwahl ist sicherlich nur bei sicheren Schneeverhāltnissen machbar, aber lohnenswert:)